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Sonntag, 28. September 2003

Leserbrief zu "Den 'neuen Vätern', kann man es nicht recht machen" (nicht gedruckt worden)


Beim Vergleich des Artikels von Bernd Fritz mit dem von Kerima Kostka fällt auf, das Kostka eher mit den theoretischen Möglichkeiten, die deutsche Gesetze zum Teil hergeben, kontert, während Fritz die Rechtswirklichkeit beschreibt, wie sie viele tausend Väter und deren ebenfalls ausgegrenzte Eltern - aber auch einige wenige Mütter - tagtäglich am eigenen Leib erfahren müssen.

Desweiteren fällt auf, dass Kostka wie selbstverständlich Mutter und Kind immer als eine Einheit betrachtet, in der der Vater eher störend wirkt. Und genau das ist es auch, was Fritz mit dem Eigentumsvorbehalt der Mutter am Kind kritisiert.

Ungeachtet der sozialen Wirklichkeit versucht Kostka, mit einer Auflistung von Studien ohne Quellenangaben den Mythos von der guten Mutter und dem bösen Vater aufrecht zu erhalten. Diese Schwarz-Weiß-Malerei, die auch die Ansicht von vielen Familienrichtern und Jugendamtsmitarbeitern widerzuspiegeln scheint, ist letztendlich eine Ursache dafür, dass viele Kinder ohne ihre Väter aufwachsen müssen. Kinder, die nach empirischen Studien (die Quellenangaben finden sich unter anderem in Matthias Matusseks Buch "Die vaterlose Gesellschaft") weitaus häufiger "auf die schiefe Bahn" geraten, als Kinder, die bei beiden Eltern aufwuchsen.

Mir scheint, Kostkas Beitrag ist eher ein letztes Aufbegehren einer Minderheit, die die derzeit im Umbruch befindliche öffentliche Meinung in Bezug auf die Wichtigkeit von Vater UND Mutter im Leben unserer Kinder wieder für ihre realitätsfernen Ansichten gewinnen möchte.

Zur Verbesserung der Situation von vielen Trennungs- und Scheidungskindern sowie deren Väter und Großeltern brauchen wir in Deutschland weder Beiträge wie den von Kostka noch bessere Gesetze; Wir brauchen Familienrichter, die die bestehenden Gesetze nicht nach Gutdünken auslegen, sondern angemessen umsetzen. Vor allem aber brauchen wir Scheidungsbegleiter, die sich weiterbilden und ihr Wissen dem aktuellen Stand der Wissenschaft anpassen. Justizministerin Zypris hat mit ihrem Vorschlag zum Zwang zur Weiterbildung von Richtern den richtigen Weg aufgezeigt.

Jürgen Griese
Villingen-Schwenningen

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