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Südwestpresse
Mittwoch, 04. Januar 2006

Gewalt ist nicht männlich

Jürgen Griese schreibt zu den Berichten "Frauen fliehen aus der Familie" und "Ehemann mit Messer verletzt" vom 29. Dezember.

Die Schicksale, die hinter den Fällen von familiärer Gewalt stehen, sind sicherlich erschütternd, und ich wünsche es keinem Menschen, ein derartiges Schicksal erleiden zu müssen. Dennoch hat mich an dem Artikel etwas gestört: Er suggeriert, wenn auch nicht explizit, dass Gewalt männlich ist und dass Mutter und Kind eine Einheit bilden würden, in der der Vater, solange er sich wohlwollend verhält, lediglich geduldet wird.

Dass Gewalt eben nicht männlich, sondern typisch menschlich ist, weiß jeder aus eigenen Erfahrungen. Und der Artikel auf der Folgeseite, "Ehemann mit Messer verletzt", unterstreicht dies zusätzlich. Des Weiteren bilden aus der Perspektive des Kindes nicht Mutter und Kind eine Einheit, sondern Kind und beide Eltern - in dieser Reihenfolge!

Es sind jedoch Suggestionen wie diese, die erst eine andere, viel gefährlichere, weil subtilere Art von familiärer Gewalt ermöglichen: In Trennungs- und Scheidungsfällen wird immer häufiger der meist frei erfundene Vorwurf angebracht, der Ehemann sei gewalttätig. Diese Art der Gewalt ist zwar nicht körperlicher Natur, sondern psychischer und deshalb weniger fassbar, aber provozierender und nachhaltiger.

Die Absicht ist dabei eindeutig: den Ex-Ehemann und Vater bis auf Unterhaltsleistungen vollkommen aus dem eigenen Leben und dem Leben der gemeinsamen Kinder zu verbannen. Die Interessen der Kinder werden dabei den eigenen Interessen geopfert - mit schlimmen Folgen für die Kinder (etliche "Verhaltensauffälligkeiten"), den Vater (Zerstörung der Beziehung zu den gemeinsamen Kindern, Depressionen, Suizidgefahr) und die Gesellschaft, die unter anderem über "Hilfen zur Erziehung" in Millionenhöhe für die Folgen aufkommen muss.

Noch bis vor kurzem diente erfolgreich ein anderer frei erfundener Vorwurf dem gleichen Ziel: der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs.

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