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Südwestpresse
Montag, 06. Februar 2006

Trennung zieht weitere Trennungen nach sich

Zum Bericht "Wenn Familie nicht funktioniert" (DIE NECKARQUELLE vom vom 3. Februar) schreibt Jürgen Griese aus Schwenningen:

Es ist schon erschreckend, dass eine Vielzahl von Kindern von ihren Eltern vernachlässigt wird. Von daher muss man unseren Kindertagesstätten ein deutliches Lob aussprechen, dass sie die Initiative ergriffen haben und die Anzahl der verwahrlosten Kinder erhoben haben. Auch den Podiumsteilnehmern gebührt Lob, dass sie einen ersten Schritt getan haben, das Problem anzugehen.

In dem Artikel wird erwähnt, dass auffallend viele der verwahrlosten Kinder aus Haushalten von Alleinerziehenden stammen, die von ihrem Partner verlassen wurden. Diese Aussage widerspricht meinen Erfahrungen: Ich kenne viele von ihrem Partner verlassene Alleinerziehende, die sich besonders fürsorglich um ihre Kinder bemühen und sich nichts mehr wünschen, als dass ihr Ex-Partner seinen Vaterpflichten nachkommen würde.

Jedoch gibt es auch noch andere Alleinerziehende, die genau dies nicht wollen. Sie setzen alles daran, den Vater ihrer Kinder aus dem eigenen, aber auch aus dem Leben der Kinder zu verbannen. Für die Kinder ist diese Situation verheerend: Über einen verstorbenen Vater können sie trauern und abschließen; ein an ihrer Person desinteressierter Vater weckt Leid in den Kindern; jedoch wenn Kinder ihren Vater, zu dem sie vor der Trennung ihrer Eltern eine normale, intensive Beziehung hatten, nun verteufeln müssen, dann führt dies bei ihnen bekanntermaßen zu schweren psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten.

Nicht selten sind es gerade diese, mit dem Seelenleben ihrer Kinder skrupellos umgehenden Elternteile, die ihre Kinder ebenso skrupellos vernachlässigen und verwahrlosen lassen.

Aus dem Artikel kann man schließen, dass sich die hinter den Podiumsteilnehmern stehenden Organisationen dieser Kinder annehmen wollen. Leider ist nicht zu entnehmen, ob sie auch präventiv handeln wollen.

Vorbeugend könnte man beispielsweise handeln, indem man versucht, die Anzahl der Scheidungen zu senken sowie Umgangsboykott zu verhindern.

Die Anzahl der Scheidungen kann man senken, indem man die Beratungsstellen mit mehr finanziellen Mitteln ausstattet (statt diese wie bisher zu senken). Eine weitere, nicht zu unterschätzende Möglichkeit ist es, den Trennungswilligen ihre Absicht so schwer wie möglich zu machen. Bisher sieht es oftmals noch so aus, dass manche Professionen sehr einseitig zu Ungunsten des Vaters Stellung beziehen.

Anschließend tritt im sozialen Umfeld der begünstigten Mutter dann folgendes auf: Man kennt das Phänomen, dass, wenn eine Frau schwanger wird, nur wenig später Kolleginnen nachziehen. Dieses Phänomen kann man bei Trennung und Scheidung ebenfalls beobachten - allerdings in einem stärkeren Ausmaß. Anders ausgedrückt: eine Profession, die einseitig Stellung bezieht, trägt eine Mitschuld an den Trennungsabsichten weiterer Paare - und damit an dem Leid weiterer Kinder.

Verzicht von einseitigen Stellungnahmen und Sanktionierung von Umgangsboykott bewahren noch nicht betroffene Kinder vor Vernachlässigung und Verwahrlosung.

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