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Südwestpresse
Dienstag, 06. Dezember 2005

BILDUNG / Mehr Studienanfängerinnen

An den Unis hängen Frauen die Männer ab

An die Hochschulen drängen immer mehr Abiturientinnen als Abiturienten. In Tübingen hat der Frauenanteil bei den Studierenden einen neuen Höchststand erreicht.

RAIMUND WEIBLE
TÜBINGEN Vor sieben Jahren kam die Wende. Im Oktober 1998 studierten an der Universität Tübingen erstmals mehr Frauen als Männer. Inzwischen liegt der Frauenanteil schon bei 57,2 Prozent - 1,2 Prozent mehr als noch im vergangenen Wintersemester. Die Quote wird weiter steigen. Das deuten die aktuellen Immatrikulationszahlen an. Denn bei den Neueinschreibungen kommen die Frauen bereits auf 60,2 Prozent. Selbst wenn manche Studentin aus familiären Gründen ihr Studium wieder unterbrechen müsste - das dürfte den Trend nicht beeinflussen.

Eine ähnliche Entwicklung wie in Tübingen ist auch an der Freiburger Universität auszumachen. Im Wintersemester 1995/96 lag der Frauenanteil hier noch bei 44,9 Prozent, im vergangenen Wintersemester meldete die Universität bereits 52, 1 Prozent Frauenanteil.

Im Fächervergleich sind kaum Unterschiede abzulesen. In der Biologie-Fakultät lag der Frauenanteil 2004/05 in Freiburg bei 60,2 Prozent, in Tübingen bei 63,4 Prozent. In der Medizin ein ähnliches Bild. An beiden Universitäten waren die Frauen in diesem Fach stark vertreten. Bei 59,9 Prozent lag der Frauenanteil in Freiburg, 60,3 Prozent war der Anteil in Tübingen. Physik studieren Frauen allerdings immer noch nicht gern: Freiburg kam hier auf eine Quote von 25,2 Prozent, die Uni Tübingen auf 22,8 Prozent.

Die Hochschulen bemühen sich daher, Schülerinnen für die Naturwissenschaften und die Ingenieurswissenschaften zu begeistern. Seit 1997 kamen an der techniklastigen Universität Stuttgart 1300 Oberstufen-Gymnastinnen zum Schnuppern in die Institute. Im kommenden Jahr wollen sieben Institute auch die zehn- bis 15-jährigen Mädchen ansprechen.

Im Bundesvergleich schneidet Baden-Württemberg mit seiner Uni-Frauenquote allerdings schlecht ab. Im vergangenen Wintersemester waren im Südwesten 46,8 Prozent der Studierenden weiblich, die Männer also noch in der Überzahl. Platz zwölf bedeutet das unter allen 16 Bundesländern. Im Bundesdurchschnitt liegt der Frauenanteil an den Hochschulen bei 47,7 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt liegen mit jeweils 51,4 Prozent vorn, Bayern kommt mit 48,9 Prozent immerhin auf den siebten Rang.

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