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Leserbrief an Schwarzwälder Bote
Donnerstag, 4. April 2007

Leserbrief zu "Umfrage: Altersvorsorge für viele Familien mit Kindern schwierig"

Eine Studie mit erschreckenden Ergebnissen: 40 Prozent stufen ihre Altersvorsorge als nicht ausreichend ein und 13 Prozent rechnen damit, den Lebensunterhalt im Alter nicht aus eigenen Mitteln bestreiten zu können.

Was hier mit nüchternen Zahlen dargestellt wird, hat auch erhebliche Konsequenzen für unsere demographische Entwicklung: bekannt ist, dass je zwei der jetzt lebenden Kinder später einmal für einen Rentner aufkommen werden müssen (sofern sie überhaupt einen Job bekommen). Ein Großteil von ihnen muss jedoch nach dem deutschen Unterhaltsrecht zusätzlich die eigenen Eltern, die nicht für ihre Alterssicherung vorsorgen konnten oder wollten, finanziell unterstützen. Ihnen wird dann das Geld fehlen, eine eigene Familie zu gründen. Der Geburtenrückgang wird daher noch drastischer ausfallen.

Aber es kommt noch schlimmer: in Deutschland wird jede 3. Ehe, in Ballungsgebieten sogar jede 2., geschieden - Tendenz steigend. Das heißt zunächst einmal, dass vom Familieneinkommen nicht mehr nur ein Haushalt, sondern zwei Haushalte (zweimal Miete etc.) versorgt werden müssen. Jedoch steigt das Familieneinkommen nicht etwa, nein, es sinkt sogar. Denn der Fiskus verdient an Scheidungen erheblich, fallen die Betroffenen doch von Lohnsteuerklasse 3 in Steuerklasse 1. Bei Ottonormalverdiener mit einem Jahresgehalt von 30.000 € kassiert Vater Staat immerhin  knapp 3.560 € jährlich. Somit stellt sich, anders als bei intakten Familien, die der Studie zufolge teilweise noch irgendwo einen Rotstift ansetzen können, bei einer Vielzahl der Betroffenen die Frage, ob in eine Altervorsorge zu investieren, überhaupt nicht. Ihnen fehlt schlichtweg das Geld dazu.

Und deren Kinder? Viele von ihnen leben jetzt schon am Rande des Existenzminimums, und für sie gilt es nicht nur als wahrscheinlich, sondern als sicher, dass sie später einmal Unterhalt für Vater und Mutter aufbringen müssen. Sie werden daher auch in Zukunft am Existenzminimum leben und nicht zum Fortbestand unseres Volkes beitragen können. Viele der jetzt lebenden Eltern, unabhängig vom Familienstand, werden somit auch ohne Enkel bleiben. So betrachtet sieht unsere Zukunft also noch düsterer aus, als sie ohnehin schon beschrieben wird.


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