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Schwarzwälder Bote
Dienstag, 10. April 2001

MEINUNG DER LESER
Es geht um das Ego der Väter

Zur Gründung einer Gruppe unterhaltspflichtiger Väter im Zollernalbkreis wird uns geschrieben.

Hier geht es nicht um das Wohl des Kindes, sondern um den Ego der Väter. Gibt es nicht auch geringverdienende Mütter auf dieser Erde? Welche sich trotz extremen gesundheitlichen, psychischen und finanziellen Belastungen zum Wohle ihres Kindes einsetzen und sehr oft unter schwierigsten Bedingungen noch einer Arbeit nachgehen. Wo bleiben hier die Väter? Es besteht zu diesem Artikel gegenüber den Lesern doch erheblicher Aufklärungsbedarf. Kindergeld wird im Regelfall immer voll der sorgeberechtigten Person ausbezahlt. Jedoch bei den Unterhaltsleistungen zur Hälfte wieder abgezogen. Somit kommen wir auf den Punkt: Jeder Elternteil erhält die Hälfte des Kindergeldes. Genauso verhält es sich mit dem Kinderfreibetrag. Jeder Elternteil kann für sich auch hier die Hälfte beantragen, sofern der Unterhaltspflichtige zu mindestens 75 Prozent seinen Zahlungen nachgekommen ist. Nur im Falle einer Nichterfüllung der Unterhaltsleistungen also unter 75 Prozent geht der volle Kinderfreibetrag an den sorgeberechtigten Elternteil über. Mangels ausreichender eigener finanzieller Mittel kann der ihm zustehende Kinderfreibetrag nicht auf den anderen Elternteil übertragen werden. Eine einvernehmliche Übertragung des Freibetrags ist hier nicht möglich. Wir dürfen in der heutigen Zeit, im Wandel unserer Gesellschaft nicht nur von Vater und Mutter reden, sondern müssen uns auch mit dem Begriff Erziehungsberechtigte/er beziehungsweise Sorgeberechtigte/er eines Kindes befassen. Unser Staat darf nicht als ausführendes Organ der Kindererziehung, Familienstärkung und Bezuschussungsanstalt zur Bequemlichkeit benutzt werden. Sozialarbeit darf nicht zur Regel werden, an unseren Schulen, Kindergärten, in den Familien und bei der Freizeitgestaltung. Verstärkte Bereitschaft zur Kommunikation und Kooperation beider Elternteile und der Menschheit untereinander wäre in der heutigen Zeit wünschenswert. Nicht mit Streit und Neid und Hass stärken wir unsere Kinder für die Zukunft. Auch ich bin allein erziehende Mutter von drei Kindern (20, 17, 8, Auszubildender und zwei Schüler), berufstätig, sozial- und kommunalpolitisch engagiert und weiß, wovon hier die Rede ist.

Martina Heimann-Haigis
Ortschaftsrätin SPD, Weilstetten


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