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(Quelle wird nachgereicht)
Mittwoch, 04. April 2001

Verein setzt sich für die Belange von Vätern ein
Auch Väter wollen Rechte


Sulz/Empfingen. "Auch Väter haben Sorgen" nennt sich der Verein, der sich gegen die Neuregelung des Kindergeldgesetzes zur Wehr setzt. Gegründet wurde der Verein am Anfang des Jahres in Schramberg von einer Hand voll Männern.

Umgangs- und Unterhaltsrecht spiegeln in der Regel die Belange der Mütter wider. So auch die neue Gesetzgebung über die Unterhaltsleistungen für Kinder, die seit 1. Januar in Kraft getreten ist. Danach werden ausgerechnet jene Väter noch mehr zur Kasse gebeten, die sowieso schon wenig verdienen. Nach neuem Gesetz wird das vom Staat gezahlte Kindergeld - für das erste und zweite Kind jeweils 270 Mark - nicht mehr zur Hälfte auf den Unterhaltsbetrag angerechnet. Besserverdienende bleiben von diesem Gesetz verschont. Mit einer Verfassungsbeschwerde, die diese Woche beim Verfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht wird, wollen betroffene Männer gegen diese Ungerechtigkeit vorgehen. Sie wollen Recht im Sinne von Gerechtigkeit und erhalten dabei professionelle Hilfe von dem Villinger Rechtsanwalt für Familienrecht Wolfgang Berweck, und dem Freiburger Verfassungsrechtler Kleine-Kosack. Die Interessengruppe "Väteraufbruch" hat sich ebenfalls zur Zusammenarbeit entschlossen. Viele Väter wurden zum Jahreswechsel mit persönlichen Schreiben vom Jugendamt über die neue Verpflichtung aufgeklärt und zur Beurkundung der neuen Forderungen innerhalb von vier Wochen aufgefordert.

Der Verein hat sich über die Region Schramberg hinaus in Südbaden etabliert und will auf Bundesebene aktiv werden; mit diesem juristischen Schritt möchte er aber auch ein Grundanliegen verfolgen: Korrektur der offenkundigen Sieflage bei der Verteilung von Rechten und Pflichten im Familienrecht. Nach einer Scheidung bzw. Trennung bleiben die Kinder meistens bei der Mutter, die Väter zahlen, wie viel, wurde bisher einkommensabhängig nach der sogenannten "Düsseldorfer Tabelle" berechnet. Bundeskindergeld hingegen wird einheitlich gezahlt, unabhängig vom Einkommen. Bislang wurde der Umfang der väterlichen Unterhaltsleistungen um die Hälfte des staatlichen Kindergeldes reduziert. Seit Januar 2001 nun werden die Unterhaltspflichtigen in voller Höhe zur Kasse gebeten, was in Einzelfällen zu existenzbedrohenden Härten führt.

Auf 200 meist männliche Mitglieder ist der Verein angewachsen, die Resonanz ist enorm und ein Indiz für den wachsenden Leidensdruck vieler Väter. Selbst Männer mit "normalem Einkommen" werden durch die neue Gesetzeslage ins wirtschaftliche und damit soziale Abseits gedrängt. Manchen Vätern bleibt nach der Neuregelung nur wenig mehr als das gesetzliche Existenzminimum - und das liegt knapp über dem Sozialhilfesatz. Viele Väter sind mehr als frustriert, sie sind verzweifelt! Meist haben sie keinen Kontakt mehr zu den Kindern, ihre Erziehungsfunktion ist auf die Zahlungsverpflichtung beschränkt, ihre Verantwortung gegenüber dem Kind dürfen sie nicht leben. Durch die eigene finanzielle Bedrängnis sind sie häufig auch gesellschaftlich isoliert. "Wie soll man sich da noch motivieren, jeden Tag zur Arbeit zu gehen?" Bei der Verarbeitung dieser existenziellen Erfahrungen stehen die Männer oft alleine da, Resignation gegenüber den bestehenden Verhältnissen macht sich breit. Auf eine Konfrontation mit den ehemaligen Partnern sind die Männer allerdings nicht aus. Sie wollen lediglich einen Ausgleich erreichen, damit dem Kind beide Elternteile erhalten bleiben. In der Öffentlichkeit wollen die Väter ein Umdenken erreichen - die Männer sind nicht immer die bösen Väter und die Mütter nicht immer die armen Mütter. Die Erfahrung vieler Vereinsmitglieder zeigt, daß die Mütter aus Verletztheit oder Egozentrik oftmals den Umgang des Kindes mit dem Vater boykottieren.

Dabei zeigen neue Erkenntnisse, daß eine gute Beziehung zum Vater das Selbstvertrauen des Kindes entscheidend prägt. Seinen Mitgliedern bietet der Verein "Auch Väter haben Sorgen" kostenlos rechtliche Beratung. Der Jahresbeitrag beträgt 30 Mark.

Kontakt gibt es im Raum Freudenstadt über Fritz-Martin Nägele, Telefon 07441/7931, Fax 952730; Marco Sanna, Telefon 0162/3223456, und Uli Metzl, Telefon 0171/7147177.
E-Mail: vaetersorgenfds@web.de

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