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Schramberger Zeitung
Samstag, 09. Dezember 2000

Die Väter wagen der ersten Schritt

Selbsthilfegruppe Getrenntlebender trifft sich erstmals / Frauen mit einbinden

Schramberg (sila). Der Verein "Auch Väter haben Sorgen" will sich, wie bereits berichtet, gegen die oft einseitigen Regelungen des Unterhalts- und Umgangsrechtes wehren. Mittlerweile hat sich die Selbsthilfegruppe zum ersten Mal getroffen.

Uli Metzl, der die Selbsthilfegruppe für Getrenntlebende ins Leben gerufen hat, legt Wert darauf, dass er nicht den Unterhalt an sich kritisiert. Er ist nicht auf Konfrontation mit dem ehemaligen Partner aus, sondern sucht vielmehr den Ausgleich, wobei das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Beiden Eltern soll der Kontakt zu dem Kind ermöglicht werden. Auslöser für die Gründung des Vereins war die Änderung des Kindergeldgesetzes, die besagt, dass das Kindergeld nicht mehr auf den Unterhalt angerechnet wird, wenn dieser weniger als 135 Prozent des Regelsatzes beträgt. Metzl hat sein Anliegen bereits in der Presse publik gemacht, worauf sich viele betroffene Männer und Frauen, aber auch alleinerziehende Mütter bei ihm gemeldet haben. Die Resonanzen waren durchweg positiv. Mittlerweile hat sich die Gruppe, die auf 18 Mitglieder angewachsen ist, zum ersten Mal getroffen und konkrete Vorhaben geplant. Unter den Teilnehmern sind Freundschaften entstanden, so dass sie sich gerade bei der Trennung gegenseitig helfen und unterstützen können. Zunächst will der Verein klären, ob eine Klage gegen die Änderung des Bundeskindergeldgesetzes vor dem Verfassungsgericht Erfolg haben könnte. Gegebenenfalls will er umgehend Klage einreichen. Im nächsten Jahr wollen sie ihr Anliegen den Abgeordneten Volker Kauder und Klaus Kirschner vortragen. Mittlerweile hat die Selbsthilfegruppe lokale Kontaktstellen in der Region aufgebaut. Außerdem berät sie in Fragen des Steuer- und Unterhaltsrechts, die in vielen Fällen oft unzureichend ist, wie Uli Metzl aus eigener Erfahrung weiß. Der Verein will eine möglichst große Zahl Betroffener mobilisieren und ihnen so politisches Gewicht verschaffen. Die Gruppe spricht nicht nur unterhaltspflichtige Väter und Mütter, sondern auch Angehörige an. Das erste Treffen der Gruppe, an dem auch Frauen teilnahmen, hat gezeigt, dass der Name "Auch Väter haben Sorgen" zu einseitig ist, da auch Frauen von dieser Problematik betroffen sind. Um die Jugendämter für seine Sache zu gewinnen, läd der Verein die Amtsleiter der Kreisjugendämter Villingen-Schwenningen, Rottweil, Offenburg und Freudenstadt ein, die Gruppe kennen zu lernen. So wollen die Mitglieder zeigen, dass ihre Ziele im Interesse der Kinder liegen, da der Verein dafür kämpft, dem Kind den Kontakt zu beiden leiblichen Eltern zu ermöglichen. Am 13. Februar trifft sich die Gruppe zur Vereinsgründung.

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