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Schwarzwälder Bote
Montag, 27. Oktober 2003


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Wenn Kinder durch Trennungen krank werden

Verein "Väteraufbruch" berichtet über das Eltern-Kinder-Entfremdungs-Syndrom

Von Thomas Riedlinger
Villingendorf. Nur wenige Zuhörer sind zum Vortrag der Kreisgruppe Schwarzwald-Baar-Heuberg "Väteraufbruch für Kinder e.V." gekommen. Rudolf Eisenreich referierte über das Eltern-Kinder-Entfremdungs-Syndrom und seine Folgen.

Bei geschiedenen oder getrennt lebenden Eltern leben die Kinder meist bei einem Elternteil, zu rund drei Vierteln aller Fälle bei der Mutter. Werden die Kinder durch diesen Elternteil gegen den anderen negativ beeinflusst und zeigen dann bei Besuchen beim anderen Elternteil Fehlverhalten wie Davonlaufen, Streit oder mutwilligen Zerstörungen, spricht man von PAS.

Unter dem Parental Alienation Syndrom (PAS), auch "Eltern-Kinder-Entfremdungs-Syndrom" genannt, verberge sich eine der radikalsten Formen von psychischem Missbrauch eines Kindes, sagte Eisenreich.

PAS bedeute die "kompromisslose Zuwendung des Kindes zu einem, dem angeblich guten, geliebten Elternteil, mit dem es zusammenlebt. Und es bedeute auch die ebenso kompromisslose feindselige Abwendung vom anderen, dem angeblich bösen und verhassten Elternteil, mit dem es nicht mehr zusammenlebt". Kinder werden von einem Elternteil gegen den anderen EIternteil, bewusst oder auch unbewusst, manipuliert, programmiert oder sogar aufgehetzt.

Als Folgen können Kinder in ihrer Entwicklung hochgradig psychisch und psychosomatisch gestört werden und zeigen Fehlverhalten wie Selbstentfremdung, Wahrnehmungsstörungen, Realitätsverlust, Identitätsstörungen, negative Selbsteinschätzung, Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Angsterkrankungen, sexuelle Störungen, Suchterkrankungen oder erhöhte Suizidgefahr. Laut Eisenreich schätzt der amerikanische Kinderpsychiater Richard Gardner, dass in 85 bis 90 Prozent aller strittigen Sorgerechtsfälle PAS auftritt. Während in einigen Staaten der USA PAS als Straftatbestand gilt, werde es in der deutschen Justiz noch zögerlich behandelt.

Die Kreisgruppe "Väteraufbruch für Kinder" trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr im Cafe Hildebrand in Villingen-Zollhaus. Sie ist nicht nur für Männer offen, die ihre Kinder nicht oder nur selten sehen können, sondern auch für Frauen, die gleiche Probleme haben.

Bei einer Informationsveranstaltung in Villingendorf informierten Jürgen Griese und Referent Rudolf Eisenreich vom Verein "Väteraufbruch für Kinder e.V." über das Eltern-Kinder-Entfremdungs-Syndrom PAS.
Foto: Riedlinger

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