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Südwestpresse
Mittwoch, 21. September 2005


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VEREINE / Diskussion über "Deeskalation bei Trennung und Scheidung"

Der Wille allein reicht oft nicht

Zu einem Vortrag zum Thema "Deeskalation während Trennung und Scheidung" hatte die Kreisgruppe Schwarzwald-Baar-Heuberg des Väteraufbruchs für Kinder eingeladen. Rund 20 Besucher beteiligten sich lebhaft an der Diskussion.

VILLINGEN-SCHWENNINGEN Referentinnen waren die Diplom-Psychologinnen und Kindertherapeutinnen Birgit Krüger-Schöberl und Inge Singler-Stückemänn von der Kinderpsychologischen Fachpraxis in Villingen. "Kinder leiden nahezu immer unter der Scheidung ihrer Eltern", so Krüger-Schöberl.

Allerdings könne den Kindern die Art und Weise, wie Eltern im Falle einer Scheidung miteinander umgehen, die Situation erleichtern oder erschweren. "Darum ist es besonders wichtig, dass es die Scheidungswilligen nicht zu einer Eskalation kommen lassen - oder aber Wege finden, die Eskalationsspirale zu durchbrechen." Der Wille allein führe allerdings nicht zum Ziel.

Vielmehr seien auch theoretische Kenntnisse über Ursachen und Ablauf einer Konflikteskalation notwendig. So stellte Inge Singler-Stückemann dann auch die "Stufen der Konflikteskalation" nach F. Glas ausführlich dar. Wichtig sei, den eigentlichen, tieferliegenden Grund des eigenen Zornes oder den des Gegenübers zu erkennen. In der Regel steckten Gefühle und Bedürfnisse dahinter, die der andere gut nachvollziehen könne bzw. selber habe. Dann erst könne wirkliche Kommunikation stattfinden und ein gemeinsamer Weg gefunden werden, der die Ziele und Bedürfnisse beider Parteien berücksichtige.

Von vielen der Zuhörer wurde der Vortrag mehrfach unterbrochen und nach Lösungen für den eigenen konkreten Fall gebeten. Aber: Eine allgemein gültige Lösung gibt es nicht, so die Referentinnen. Auch sei nicht jeder Konflikt lösbar, beispielsweise, wenn der andere Partner nicht an einer Lösung interessiert ist.

In solch einem Fall könne man nur versuchen, mit einem möglichst geringen Schaden für sich und die gemeinsamen Kinder davon zu kommen. Wichtig sei es, Unterstützung zu suchen, zum Beispiel bei Freunden und in der Familie, oder bei professionellen Helfern, falls man das Gefühl habe, alleine nicht mehr mit der Situation zurecht zu kommen.

Das Publikum hatte noch viele Fragen, aber nachdem aus den veranschlagten 1,5 Stunden bereits 2,5 Stunden wurden, brach der Vorsitzende der Kreisgruppe ab und bedankte sich bei den Rednerinnen für ihren gelungenen Vortrag.
(eb)

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