Vereinsarbeit


Kreisgruppe Schwarzwald-Baar-Heuberg
Zeltlager für Trennungskinder
Pressemitteilung

Die Kurzfassung des Artikels.
Im Schwarzwälder Booten veröffentlichter Artikel.
In der Südwestpresse veröffentlichter Artikel.

Zeltlager für Trennungskinder
Vor mir steht ein zu einem Gesicht geschnitzter und bemalter Kürbis und schaut mich an. Das in ihm flackernde Teelicht verleiht ihm in der Dunkelheit fast schon etwas Lebendiges. Noch vor wenigen Minuten war er es, der angeschaut wurde: Angeschaut von sechs Augen - meinen Augen sowie den Augen meiner Kinder Jan (8) und Fritz (7). Nun sind Jan und Fritz wieder bei ihrer Mutter. Ob sie wohl auch an das vergangene gemeinsame Wochenende denken?

Mit den weiteren Trennungskindern Till (3), Sven (5), Franziska und Larissa (beide 10) und deren Vätern, sowie zwei weiteren Vätern, die ihre Kinder an diesem Wochenende nicht sehen durften, verbrachten wir zwei wunderschöne Tage in einem Zeltlager.

Bei Limonade, Kaffee, selbstgebackenem Kuchen und wider erwarten viel Sonnenschein trafen wir uns am vergangenen Samstagnachmittag auf dem Campingplatz am Riedsee bei Donaueschingen. Dieses Wochenende hatte unsere Kreisgruppe des Väteraufbruchs gut vorbereitet. Robert, ein Trennungsvater der befreundeten Freiburger Gruppe, animierte uns und unsere Kinder nach dem Kaffee gleich zu einem lustigen Kreisspiel, das auch die jüngsten unter uns, Till und Sven, sogleich verstanden und die daher problemlos mitspielen konnten. Unter den Augen der anderen staunenden Campinggäste und zur Freude der Kinder hat sich jeder Trennungsvater in dieses Kinderspiel aktiv eingebracht.

Nach dem spielen holte dann Rudolf, ein Trennungsvater aus Spaichingen, seine Gitarre heraus, verteilte an die Kinder Rasseln und ein Tamburin und wir sangen alte Lagerlieder. So manchem von uns kamen dabei wohl schöne Erinnerungen an die eigene Kindheit auf. Pit aus Rottweil und Ekkehard aus Schwenningen heizten währenddessen schon einmal den Grill an, damit unsere mitgebrachten Würste zum anschließenden Abendessen auch gut durchgegrillt waren. Mit den Würsten, den selbst zubereiteten Salaten sowie Kinderpunsch im Bauch waren die Kinder und wir gut gerüstet für das anschließende Boot-bauen. Auf von Siggi aus Bad Dürrheim vorbereiteten Brettern befestigten unsere Kinder einen Mast, Teelichter und Kordel und versahen die Boote mit ihren Namen. Mit einbrechender Dunkelheit nahm sich jedes Kind sein Boot und wir Väter zündeten unsere Fackeln an. Denn nun ging es zu einer Fackelnachtwanderung zum See, auf dem die Kinder ihre Boote aussetzen konnten. Nicht nur für uns Erwachsene waren die Boote mit ihren sich im See spiegelnden brennenden Teelichtern ein einmaliges Erlebnis.

Auf dem Rückweg zu den Zelten gab es dann noch eine große Überraschung: Ein ausgewachsener Fuchs trieb sich zwischen den Zelten herum und ließ sich auch von den herannahenden Kindern nicht beeindrucken. Erst ein kräftiger Ruf eines Trennungsvaters lies ihn das Weite suchen.

Am Geminschaftstisch unter unserer Zeltplane sprachen wir noch einmal über das Erlebte bevor wir uns dann mit unseren Kindern in unsere Zelte begaben. Im Zelt erhielten Jan und Fritz noch ihre obligatorische Gute-Nacht-Geschichte, bevor sie dann in ihren Thermoschlafsäcken und unter einer dicken Dicke einschliefen.

In der Nacht wurden wir dann vom Regen heimgesucht, der uns auch am Sonntag nicht mehr verlassen wollte. Den Kindern schien der Regen am Morgen wenig auszumachen - im Gegenteil, während wir Väter das Frühstück vorbereiteten, spielten sie vergnügt in den Pfützen. Einen Nachteil hatte die Nässe für die Kinder schon, denn die für diesen Vormittag geplante und heiß erwartete Schnitzeljagd fiel nun buchstäblich ins Wasser. Nichts desto trotz, da für dieses Wochenende mit Regen zu rechnen war, hatten wir ein Alternativprogramm: Das Schnitzen und bemalten der Kürbisköpfe. Eifrig schabten die Kinder in den Kürbissen herum und brachten teilweise wahre Kunstwerke hervor. Aus dem Kürbisfleisch und weiteren Zutaten bereiteten wir dann nach einem Rezept von Erika, einer Großmutter, die ihre Enkel nicht mehr sehen darf, eine wohlschmeckende Kürbissuppe, die wir dann zum abschließenden Mittagessen gemeinsam verzehrten.

Am frühen Nachmittag hieß es dann leider Abschied nehmen. Einen Abschied bis zum nächsten Frühjahr, wenn wir wieder das nächste Zeltlager für Trennungskinder durchführen.

Gerade verlöscht das Teelicht des vor mir stehenden, von Jan und Fritz geschnitzten Kürbisses. Ob die Kinder jetzt wohl schon schlafen und von diesem gemeinsamen Wochenende träumen?


Jürgen Griese, VS-Schwenningen
Väteraufbruch für Kinder
Kreisgruppe Schwarzwald-Baar-Heuberg

Infos zum Väteraufbruch gibt es im Internet unter
www.vafk.de und
www.vaetersorgen.de

weitere Bilder


In unserem Forum können Sie Ihre Meinung zu diesem Artikel äußern.
Verweisen Sie dabei bitte auf http://www.vafk-sbh.de/Vereinsarbeit/Artikel13.html

Zum Seitenanfang